KREUZBERG
Grünes, urbanes, buntes Kreuzberg
saufen, chillen, kämpfen, motzen - dagegen und dafür sein
kaum ein Stadtteil lebt den Widerspruch so wie Kreuzberg
Bei den „zu Fuß“ Touren biete ich 2 Kreuzbergtouren an. Mit dem Rad können wir uns das ganze Kreuzberg vornehmen.
Dazu zählt auch das ehemalige Zeitungsviertel, dass im 2.Weltkrieg stark zerbombt und mit dem Mauerbau auch noch in Ost und West geteilt wurde. Da lag es so ziemlich am Ende der Welt und war fast vergessen. Denn Kreuzberg fängt schon südlich vom ehemaligen Grenzübergang Checkpoint Charlie an. Die südliche Friedrichstadt, ist der einzige Teil West-Berlins gewesen, der noch zur barocken Stadterweiterung Berlins gehörte. Nach dem Niedergang des Kaiserreichs tobte hier der Straßenkampf. Zeitungsrollen wurden zu Barrikaden aufgebaut, es gab zahlreiche Tote und ein Massaker. Zur Zeit der Weimarer Republik brannte hier die Luft. Es gab Morgens, -Mittags- und Abendzeitungen. 1928 weit über 2000 Zeitungen und Zeitschriften allein in Berlin. Kettenrauchende Reporter, Nervosität, man soll es regelrecht knistern gehört haben.
Und Heute? Da entwickelt sich was! Zwischen Sozialbauten der 1980er Jahre entsteht spannende Architektur, wie das neue Taz-Gebäude oder die Erweiterung des Axel-Springer-Verlags vom Stararchitekten Rem Koolhaas. Apropos Springer: Nach dem Attentat auf den Studentenanführer Rudi Dutschke am 11. April 1968 kam es hier zu einem bürgerkriegsähnlichem Szenario. „BILD hat mitgeschossen!“ riefen die Studenten. Ein gutes Beispiel wie aus Hate speech Taten werden können.
Gar nicht weit entfernt, das Jüdische Museum. Super interessant auch die Daniel Liebeskind Architektur. Ganz am westlichen Rand von Kreuzberg das von einer kreuzberger Bürgerinitiative gerettete Portal des Anhalter Bahnhofs. Einst der prächtigste Kopfbahnhof Berlins.
Wo bis zum Ende des 2.Weltkriegs das logistische Herz Berlins schlug, ein Meer aus Schienen mit mehreren Personen- und Güterbahnhöfen, Quietschen und Rattern der Lokomotiven, ist heute der schicke Gleisdreieckpark.
Bei einer Radtour durch Kreuzberg darf natürlich DER Kreuzberg nicht fehlen. Je nach Fitness wird er erfahren oder erschoben. Aber auch von unten sieht der 66m hohe Berg mit dem schinkelschen Befreiungsnationaldenkmal auf der Spitze klasse aus! Der Bergmannkiez hat sich zu einer quirligen Geschäftsstraße mit Cafes und Modeläden entwickelt. Am Ende die Marheinecke Markthalle, sehr praktisch für eine kleine Pause. Im Graefekiez liegt versteckt ein ehemaliges steinernes Gasometer, welches im 2.Weltkrieg zum Bunker umfunktioniert wurde. Heute befinden sich oben drauf „très chic Penthouses“.
Am Landwehrkanal auf der Admiralbrücke trifft sich an lauen Sommerabenden die halbe Welt. Touristen, Musiker, Jongleure, sogar Einheimische. Hier wird gechillt und dem Sonnenuntergang entgegengeblinzelt.
Der „Kotti“ (Kottbusser Tor) und der „Görli“ (Görlitzer Park) polarisieren. Hier ist SO36, der Teil von Kreuzberg, der zu Zeit des Kalten Krieges von 3 Seiten von der Mauer umgeben war. In Höhe der Oberbaumbrücke am Ufer der Spree spielten sich in den 1970er Jahren tragische Todesfälle ab, denn hier war die Spree Grenzfluss.
In SO36 gibt es die berühmte Markthalle 9, an der sich gerade die Gemüter erhitzen. Hier geht es um den Wandel der Kreuzberger Bevölkerung. Im Wrangelkiez und rund um die Oranienstraße spürt man die Mischung und auch die Auseinandersetzungen besonders deutlich. Hier kommt alles zusammen: Alt-68er, Punks (Alte und Junge), Leute mit Migrationshintergrund (teilweise in 3 Generation, also eigentlich schon „Urberliner“), Hipster, Ökos, Veganer, Künstler, Anarchos, Foodies, Touris, Normalos, Spießer mit und ohne Anarchokostüm und und und. Wobei die Grenzen fließend sind.
Kreuzberg ist wie kaum ein anderer Stadtteil im Wandel und natürlich kommt auch der „Mythos“ Kreuzberg mit Hausbesetzungen und 1.Mai-Krawalle nicht zu kurz. Ach ja, und Street Art natürlich und ein besonderes Baumhaus und… oh je, ich hör jetzt auf, sonst wird das hier ein Roman
TOUR
Auswahl Stationen
Checkpoint Charlie - Anhalter Bahnhof - Gleisdreieckpark - Graefekiez - Landwehrkanal - Tempelhofer Feld - Spree - Wrangelkiez - Oberbaumbrücke - Bethanien - Engelbecken - Oranienplatz - Kottbusser Tor - Görlitzer Park - Kreuzberg - Bergmannkiez
Start
individuell
Ende
individuell
Dauer
3,5 Stunden
SCHLAGWORTE
Amerikanischer Sektor - Spartakusaufstand - Rudi Dutschke - S-Bahn Peter - 1.Mai-Krawalle - Multi-Kulti - Springer - Deportionen - Kreuzberg - Amerika Gedenkbibliothek - Fichtebunker - Hausbesetzungen - Hipster - Fontane - Mauertote - Drogen - Punks - Bauhaus - Bethanien - Kunst - Streetart - Linke - Bio - Grüne - Airbnb - Party - Investoren - U1 - Siemens & Halse - Napoleon
ÜBRIGENS:
Berlin mit dem Rad ist super!
Ich bewege mich zu 99% mit dem Rad durch Berlin. Erst bei übelstem Glatteis steige ich in die U-Bahn um. Bei meinen geführten Radtouren fahren wir größenteils auf Nebenstraßen und dort, wo es extra Radwege gibt.
Der Start- und Endpunkt ist individuell. Kommen Sie mit eigenen Rädern schlage ich - je nach Tour - einen Treffpunkt vor. Haben Sie kein eigenes Rad, starten wir direkt bei einem Fahrradverleih. Die Reservierung kann ich übernehmen. Genaue Absprache bei Tourbuchung.
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